Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

… und sonst? Die Passagen.

Was die Interior Design Week Köln 2015 verspricht

Zum 26. Mal präsentieren die PASSAGEN vom 19. – 25. Januar 2015 einen umfangreichen Parcours als Begleitprogramm zur Möbelmesse und eröffnen das internationale Designjahr mit der Crème de la Crème des Designs. Mehr als 400 Designer und Hersteller sind an den rund 200 Ausstellungen in der Innenstadt beteiligt und zeigen, dass Küchen, Fahrräder, Lampen, Sessel und Teppiche auch in diesem Jahr nicht neu erfunden wurden. Doch manchmal wurden sie anders gedacht, manche unterhalten uns und allzu viele wecken Wünsche. Der Schwerpunkt liege in diesem Jahr – laut Presseinfo – in den Bereichen Küche, Textilien, Licht, architekturrelevante Produkte sowie Recycling-Design. Praktisch überall, so scheint es.

Wo also anfangen? Zum Beispiel bei den arrivierten Locations im MAKK, Kunsthaus Rhenania oder Kölnischen Kunstverein, den Möbelhäusern an den Ringen und ihren High End-Herstellern. Cooler ist es bestimmt im Belgischen Viertel oder immernoch irgendwie anders in Ehrenfeld. Vielleicht gibt es auch noch etwas Neues zu entdecken.

Orientiertieren könnte man sich auch an den großen Namen und großen Preisen, z.B. dem italienischen Architekten und Designer Michele De Lucchi, dem „A&W-Designer des Jahres 2015“ oder man widmet sich den Newcomern des Designers Fair, die noch entdeckt werden wollen. Wie man es auch dreht und wendet, der einzige roten Faden, mit dem man diese Überfülle bündeln kann, ist der eigene Geschmack.

Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf die Passagen 2015:

Der Parcours beginnt im Kölnischen Kunstverein mit der spektakulären Ausstellung von dem italienischen Architekten und Designer Michele De Lucchi, „A&W-Designer des Jahres 2015“.

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© Michele De Lucchi (Ausschnitt „A&W-Designer des Jahres 2015“: Michele De Lucchi für Produzione PRIVATA, „Bisonte“, Hocker, 2005

 

Aus der Presseankündigung:

„Das Belgische Viertel ist erneut on Top mit Shows von High End-Herstellern wie Jan Kath oder arflex, neuen Lables wie santai oder inge studio, „Quereinsteigern“ wie Baudekolon, neuen Konzepten wie FOR TWO WHEELS, der Laden für Fahrrad taugliches Interior Design, und Upcycling-Designern wie zum Beispiel SchRei. Die Shows im Rheinauhafen zwischen Zollhafen und der Designmeile im Rheinauhafen ziehen Architekten und Inneneinrichter an, aber auch ein breiteres designorientiertes Publikum. Ebenfalls im Rheinauhafen zeigt das Dutch Design Desk eine große Ausstellung aktuellen niederländischen Designs in den Räumen des Kunsthaus Rhenania.

Der design parcours ehrenfeld (Karte) zählt 2015 rund 60 Ausstellungen, darunter die DESIGNERS FAIR im neuen Ausstellungsdesign in der DQE-Halle. Das Cluster „Körnerstraße“ bietet für jeden Geschmack etwas: von Einzel- bis Gruppenausstellungen, von Recycling- über Industriedesign und Interior Design bis hin zu Textil- und Modedesign. Der RecyclingDesignpreis ist in diesem Jahr zum 3. Mal vertreten und präsentiert seine Mitstreiter: Walking Chair (Wien), Werkbundarchiv – Museum der Dinge, Max Borka, Oliver Schübbe und FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit.

 

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links: © Armin Herrmann Reparierter Hocker, Istanbul, um 2010, Sammlung Museum der Dinge, Ausstellung „Transformationen“ des Werkbundarchiv – Museum der Dinge rechts: © Armin Herrmann Laura Jungmann „Same, same, But different“, Ausstellung „Transformationen“ des Werkbundarchiv – Museum der Dinge

 

Das Museum für Angewandte Kunst – MAKK reflektiert mit der Ausstellung „SYSTEM DESIGN. Über 100 Jahre Chaos im Alltag“ die Geschichte, die Ideale, die Ziele, die Brüche und die Zukunft des Systemgedankens von 1880 bis heute.

 

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Stapel-Service „ La Boule“, Helen von Boch u. Federigo Fabbrini, 1971 © MAKK / Foto: Jonas Schneider und Gabriel Richter

 

Die Kulturinstitute zeigen Entwicklungen und Trends: MAD ABOUT LIVING zeigt in der Belle Etage des Belgischen Hauses Brüsseler Design mehrerer Epochen und das Institut français stellt die Preisträger der DESIGN PARADE der villa Noailles in den Räumen der Galerie Biesenbach aus.

Studierende der Köln International School of Design (KISD) sind in drei Ausstellungen präsent wie z.B.  unter der Leitung von Prof. Wolfgang Laubersheimer mit experimentellen Beiträgen zum Thema Küche im Rahmen der Ausstellung „Kunst und Küche“ im Kunstmuseum Villa Zanders.

Eine Weltpremiere, die auf den PASSAGEN 2015 präsentiert wird, ist der Stuhl „Gina B.“ von Jacopo Foggini für Edra in der Galerie Karsten Greve. Der italienische High-End-Hersteller Edra, bereits in den 1980er Jahren mit Shows auf den PASSAGEN vertreten, zeigt zudem seine aktuelle Kollektion.“

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links: Grinza: © Edra; rechts: Cabana © Edra

 

Das Ungers Archiv für Architekturwissenschaft UAA zeigt zum ersten Mal in Deutschland zu den Passagen in Köln in Zusammenarbeit mit OMA Studio und Knoll Int. zwei Möbel aus der Serie „Tools for Life“.

 

 

(red.uw)