Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

In und um Köln

Was es am Tag der Architektur (in diesem Jahr virtuell) zu sehen gibt

So vieles ändert sich dieser Tage. Aber nicht alles. Der bundesweite Tag der Architektur soll auch 2020 stattfinden, ab 20. und 21. Juni. Und wie immer haben wir das Programmheftchen sehr genau durchgeschaut und unter Nichtbeachtung der vielen Beiträge, die wir als nicht repräsentativ für das Potential der Architektenschaft halten, diejenigen Beiträge herausgesucht, deren genauere Betrachtung wir empfehlen können. Einige der Projekte haben wir hier bereits vorgestellt, und wir hätten gerne geschrieben, „nichts wie hin!“, aber – und das ist aus gegebenem Corona-Anlass neu – muss die Besichtigungstour in diesem Jahr leider am Rechner zuhause stattfinden.

Aachen

Die dritte Etage von kadawittfeldarchitektur © Foto Andreas Horsky

Dritte Etage in Aachen – Ausbau einer Büroetage: Die jüngste Ausdehnung der eigenen Büroräume von kadawittfeldarchitektur in Aachen erweitert die Bürolandschaft um eine dritte Etage. Das 8. Geschoss wurde 2016 großzügig entkernt, so dass die Ebene nur noch durch eine, von früheren Türöffnungen durchbrochene Längswand geteilt wird. Weitere Zonierungen erfolgen über frei geformte Raummöbel, die jeweils einen halboffenen Binnenraum abzirkeln und teils die Längswand durchdringen. Eine Teeküche markiert den Übergang zum neuen, offenen „Salon“.

Bochum

Eisenbahnmuseum Bochum – Neubau Empfangsgebäude © Foto Stefan Müller

Eisenbahnmuseum Bochum – Neubau Empfangsgebäude – Max Dudler: Im Rahmen seiner Neuausrichtung bekommt das Eisenbahnmuseum Bochum ein neues Empfangsgebäude mit außergewöhnlichen Räumlichkeiten für Ausstellungen und Veranstaltungen. Max Dudler knüpft mit seinem Entwurf eine Verbindung zwischen technischer Bahn-Historie und zukunftsgewandter Architektur. Planung (LP 1-6) Max Dudler, Berlin. Bauleitung (LP 7-9) Vervoorts & Schindler Architekten, Bochum.

© Foto Hans Jürgen Landes

Neubau der Gebäudekomplexe IA/IB der Ruhr-Universität Bochum – Gerber Architekten: 1965 wurde die Ruhr-Universität in Bochum gegründet. Sie zählt zu den ersten neuen Universitätsbauten Europas in der Nachkriegszeit. Nach fünf Jahrzehnten sind die Gebäude sanierungsbedürftig, manche sind schadstoffbelastet, die Bausubstanz mitunter schadhaft und die Haustechnik veraltet. Die Wiedererrichtung der wegen zu großer Schadstoffbelastung abgebrochenen Gebäudekomplexe IA/IB an der RUB ist einer der Meilensteine der umfangreichen Sanierungsarbeiten an der RUB.

Siehe dazu auch: Als die Zukunft gebaut wurde

Bonn

Die Kita Rheindampfer in Bonn © Foto Patrik Prior

KITA, elementierter Holzbau – rheintreue architekten Koch und Architekt Prof. Ulrich Graffelder: Auf der Grundlage eines vom Bauherren festgelegten Baustein-Moduls wurde der Entwurf entwickelt. Die festgelegten Raumfolgen der einzelnen Gruppen werden als Stilmittel übernommen und architektonisch in ablesbare einzelne Häuser übersetzt. Rücken an Rücken sind die einzelnen Gruppen hintereinander aufgereiht, jede Gruppe im eigenen Haus mit Pultdach wie zusammengesetzte Bauklötze, die Teil eines großen gemeinsamen Bauwerks werden. Fördermittel KfW 55, Luft/Wasser Wärmepumpe, ohne Abhangdecken. Gewinner des Kitapreises NRW 2020.

Düsseldorf

© Helge Mundt

Fürst & Friedrich – sop architekten: Das neue Büro- und Geschäftshaus Fürst & Friedrich rückt die eingebundene, historische Natursteinfassade in den Mittelpunkt. Die klare, reduzierte Architektur des 115 Meter langen Gebäudes gliedert sich in drei Abschnitte und öffnet sich mit großer Geste zum gegenüberliegenden Kirchplatz. Die Bestandsfassade, ein Relikt der preußischen Rheinprovinz, wird von einer Glasfassade umgeben und so als freigestellter Baukörper wahrgenommen.

Köln

© Ute Piroeth

Stellwerkgebäude KVB – Ute Piroeth: An der Rampe der Mülheimer Brücke, unweit des Rheins, können die Verkehrsteilnehmer viele einzelne, gleichmäßig angeordnete Flaggen des Flaggenalphabets auf einer gefalteten Metallfassade entdecken. Wer das Flaggenalphabet aus der Schifffahrt kennt, kann die Kurzgeschichte “Stilübungen – Autobus-S“ des französischen Autors Raymond Queneau lesen. Der Bezug zur Mobilität wird über das Flaggenalphabet und die Geschichte transformiert.

Siehe dazu auch: Flagge zeigen

© HG Esch, Hennef

Kaiser Hof – caspar.: In der Kölner Innenstadt am MediaPark ist ein eleganter, vielseitiger Neubau mit U-förmiger Grundrissstruktur entstanden, in dessen Mitte sich ein begrünter Innenhof befindet. Das sechsgeschossige Bürogebäude mit Staffelgeschoss und Tiefgarage fügt sich harmonisch in den Stadtraum ein, mit abgerundeten Ecken und heller Fassade. Auf 19.700 Quadratmetern ist mit Büros, Coworking, Eventflächen und Café eine moderne und wunderbare Mischung von Arbeit und öffentlicher Nutzung entstanden.

© koelnmesse | Tobias Vollmer

Messeparkhaus Zoobrücke – schultearchitekten – Nordfassade wulf architekten: Fußläufig zum Messegelände entsteht ein repräsentatives Gebäudeensemble mit über 3.250 Pkw-Stellplätzen und Logistikflächen mit zentraler Lkw-Registrierung und Zollabfertigung. Der geschwungene Baukörper folgt den vorhandenen Verkehrsstraßen und wird damit zu einem modernen und funktionalen Verkehrsbauwerk. Eine innovative, lineare Rampenanlage im Parkhaus erschließt den Parkraum optimal und sorgt für einen schnellen Zu- und Abfluss. Die Fassade ist mit einer geschuppten Nordfassade außergewöhnlich gestaltet und an der Südfassade zum Teil mit Grünpflanzen berankt.

Siehe dazu auch: P22a im Online Architekturführer KÖLN

Siegburg

© HGEsch, Hennef

Katholisch-Soziales Institut Abtei Michaelsberg – caspar. (vormals meyerschmitzmorkramer): Die historische, ehemalige Benediktiner-Abtei wurde zu einem modernen Tagungszentrum ausgebaut und bildet nun mit dem neu gebauten Forum ein harmonisches Ensemble. Während im Forum Restaurant, Tagungs- und Büroräume untergebracht sind, befinden sich in der Abtei Hotelzimmer, Rezeption und Seminarräume. Mit hochwertigen Materialien wie Eichenholz, Naturstein und Glas sowie daraus abgeleiteten Farben verbindet das Interieur Altes mit Neuem und macht den Geist des Hauses für die Besucher spürbar.

Siehe dazu auch: Ein Leuchtturm des Glaubens

red | uw