Im Rahmen der Regionale „2010“ plant die Stadt Köln eine Archäologische Zone als denkmalhaften Bereich und archäologisch-historisches Museum als Erweiterung der bisherigen unterirdischen Ausstellung zum Praetorium zu schaffen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Innenstadt von Köln soll somit über bauliche Maßnahmen im historischen Kontext wichtige Impulse erhalten. In zentraler Lage im Bereich des historischen Rathauses sollen zwei Baumaßnahmen von unterschiedlichen Bauherren realisiert werden, welche für die Innenstadtentwicklung von weitreichender Bedeutung sind. Beide Bausteine, die Archäologische Zone und das Jüdische Museum Köln, sollen von verschiedenen Bauherren realisiert und in getrennter Trägerschaft geführt werden.
Mit der Durchführung des Wettbewerbs soll eine dem Ort und der Nutzung angemessene Lösung gefunden werden, die gestalterisch überzeugt und nachhaltig ist. Dabei sollen beide Bausteine städtebaulich und architektonisch aufeinander abgestimmt sein.
Das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Dr. Arno Klotz hat am 13. Juni 2008 den Wettbewerb entschieden:
Das BDA Montagsgespräch stellt am 23. Juni 2008 das Projekt mit seiner bisherigen Entwicklung bis zu den Ergebnissen des Wettbewerbes vor.
Begrüßung
thematische Einführung
Präsentation des 5. bis 2. Preises
Präsentation des 1. Preises
Diskussion mit Publikum und Podium
Moderation:
Herzlich Willkommen beim BDA Montagsgespräch, wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Montag, 23. Juni 2008
19:30 Uhr
Domforum
Domkloster 3
50667 Köln
Ausstellung zum Wettbewerb
Alle Wettbewerbsbeiträge werden von der Stadt Köln ab 16.07.2008 für ca. 14 Tage in einer Ausstellung im Innenhof des Spanischen Baus des Rathauses Köln gezeigt.
Die Ausstellung wird am Mittwoch, den 16.07. um 11:00 Uhr durch Herrn Minister Oliver Wittke, Ministerium für Bauen und Verkehr NRW und den Kölner Oberbürgermeister, Herr Fritz Schramma eröffnet.
Zur Ausstellung gibt die Stadt Köln eine gedruckte Dokumentation des Wettbewerbes heraus.
Christian.Wendling@BDA-Koeln.de
12 Kommentare
das ist doch ein schlechter Scherz oder? Das Rathaus braucht diesen Platz um zu wirken, zu atmen würde ich schon fast sagen. Soll in Köln alles mit Gebäuden zugemacht werden? Fehlt noch ein Museum oder ein Bürogebäude mitten auf dem Roncalliplatz
Der Platz braucht diese Kante um zu wirken
Das Rathaus erhält endlich wieder seine historische Fassung. Die Judengasse und die Portalsgasse werden wieder zu Gassen und das Rathaus wieder seinen ihm gemäßen, historisch kleineren Platz.
die idee mit dem roncalli platz find ich gar nicht schlecht… käme der mittelalterlichen situation viel näher und würd die vertikale prima betonen! ich fordre einen weiteren wettbewerb!
Muss man denn immer so hässlich bauen? Der Klotz erschlägt doch alles. Ich würde mir eine den ehemaligen Charakter der Altstadt widerspiegelnde Bebauung wünschen.
rückwärtsgewandte alt-moderne. west deutschland erstickt in hässlichen kisten und der ideologisierte modernisten mainstream baut munter weiter publikumsschocker. spiessige, abgrundtief hässliche pseudoavantgarde. lieber nen kollhoff oder patschke ranlassen. aber das kommt noch. armes köln.
Armes Köln. Was der Krieg nicht schaffte, vollendet diese städtebauliche Katastrophe in Bausündentradition der 70er Jahre. Wo gehen wir hin?
Den Aachenern ist es vor ca. zwei Jahren gelungen, ein architektonisches Monster zwischen Rathaus und Dom zu verhindern.
Die Kölner sollten sich überlegen, ob sie eine ähnliche Aktion starten sollten.
ach ja, die armen irren aus aachen…
tja-chance vertan würd ich sagen!
Das Rathaus ist doch auch von der Alter Markt Seite mit hässlichen Bauten zugebaut worden. Wieso regt man sich jetzt wegen dem Museumsbau so auf.
Ich finde der Rathausplatz ist genau der richtige Platz und kein anderer.
Und das Gebäude ist auch nicht zu groß und zu wuchtig, sondern gerade richtig.
Diese ewige Diskussion in Köln wegen Größe und Höhe ist mittlerweile einfach zum k…….en!
Leben wir in einer Metropole oder im bayerischen Wald???
Ich studiere Architektur und bearbeite dieses Thema als Bachelorthesis. Der prämierte Siegerentwurf ist in meinen Augen nicht öffentlich wirksam und nimmt nicht genügend Rücksicht auf die umgebende Bebbauung, obwohl eine Fassung des Raumes an manchen Stellen unbedingt (wieder) notwendig ist.
Mit erstaunlicher Unbekümmertheit ist ein Lobby von Interessenten gerade dabei, das historische Erbe der Stadt Köln zu verfälschen. Die gesamte Idee des Grabungs- und Museumskomplexes beruht auf einer falschen Prämisse: daβ nämlich „eine jüdische Gemeinde in Köln seit Kaiser Konstantins Zeiten nachgewiesen“ sei. Was nachgewiesen ist, ist die mögliche Existenz von Juden (nicht einer Gemeinde!) im 4. Jahrhundert und dann wiederum im 10. Jahrhundert, einer Gemeinde endlich tatsächlich erst im 11. Jahrhundert. Dies ist weit entfernt von der „ältesten jüdischen Gemeinde nördlich der Alpen“, mit der sich die Propagandisten des Projekts gerne schmücken und das sie unbesehen der Presse verkauft haben.
Eine andere Frage ist, warum man in einer deutschen Stadt im Jahre 2008 Grabenkriege um die vermeintliche Antiquität jüdischen Lebens am Orte führt. Der wissenschaftlichen Erkenntnis dient das nicht, vielleicht dagegen dem warmen-Bauch-Gefühl, das Seine für die ideelle Wiedergutmachung getan zu haben. Oder ist es einfach der Touristenstrom, den man damit anzuziehen denkt?
Prof. Dr. Michael Toch