Archiv des Kölner Architekturmagazins. 2000 - 2021.

Heimaturlaub: Burg Bachem

Der Tag der Architektur vor den Mauern der Stadt

Mit dem Tag der Architektur sieht es in diesem Jahr mau aus in Köln. Nichts gegen Clouth, aber die Häuser kennen wir schon (oder wohnen selber drin!), wir würden doch lieber gerne etwas Neues entdecken. Und für Bonn sieht es noch mauer aus, wenn das Wort überhaupt steigerungsfähig ist, genau zwei Teilnehmer gibt es. Aber warum eigentlich die – auch Laien sollte man nicht einfach alles Gebaute als beispielhafte Architektur präsentieren. Umso mehr haben wir uns über den Hinweis von lüderwaldt architekten auf die Einladung zur Besichtigung der Burg Bachem nach abgeschlossenem Umbau und Sanierung gefreut.

 

Burg Bachem Haupthaus, lüderwaldt architekten © Foto Lukas Roth

 

Wir geben sie gerne weiter:

Die Burg Bachem ist die größte und am besten erhaltene von drei historischen Burganlagen in dem südwestlich von Köln gelegenen Ort Bachem.
Die Spuren der Wasserburg reichen bis in das 13. Jahrhundert zurück. Im Zuge einer wechselvollen Geschichte war sie bis ins 18 Jahrhundert hinein immer wieder erheblichen baulichen Veränderungen ausgesetzt. Der danach in unmittelbarer Nähe einsetzende und über ca. 100 Jahre durchgefuührte Braunkohletagebau bescherte der Burganlage zahlreiche Bauschäden. Diverse Zwischennutzungen mit schädigenden Eingriffen setzten dem Gebäude weiter zu.

 

Burg Bachem, Haupttreppenhaus mit neuem Ausgang auf die Insel, lüderwaldt architekten © Foto Lukas Roth

 

Mitte der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts entschied sich der Eigentümer, die gesamte Anlage wieder selber zu nutzen, sie dazu umfangreich zu sanieren und damit den weiteren Niedergang zu stoppen.
Gut vierzig Jahre später wurde das Hauptgebäude der denkmalgeschützten Anlage nun noch einmal umgebaut, um es den sich verändernden Lebensgewohnheiten und heutigen technischen Anforderungen anzupassen und den Betrieb der Anlage auf eine zukunfstfähige wirtschaftliche Basis zu stellen.

 

Burg Bachem, Eigentümerwohnung – Salon, lüderwaldt architekten © Foto Viola Epler

 

In das vormals für eine Großfamilie konzipierte Gebäude wurden sieben Wohneinheiten implementiert. Sechs davon werden „auf Zeit“, also komplett möbliert und ausgestattet vermietet, eine ist der Nutzung durch den Eigentümer vorbehalten.
Unter Ausnutzung des denkmalgeschützten und räumlich überaus vielfaätigen Bestandsgefüges wurden die Wohnungen nach dem Grundsatz entwickelt, nach dem eine gute Wohnung wie eine kleine Stadt funktionieren sollte: die Funktionsbereiche werden durch vielfältige Wege- und Blickbeziehungen durch die abwechselnd weiten und engen Räume der Wohnungen miteinander verknüpft.

 

Burg Bachem Eigentümerwohnung – Eingang, lüderwaldt architekten © Foto Lukas Roth

 

Respektvoller und fachgerechter Umgang mit den vielfältig modellierten Wänden, Decken und Böden aus dem Bestand, präzise Fügung und Einfügung von neuen Bauteilen, sensibler Einsatz von Materialien und deren Oberflächenbearbeitung und sorgfältige Führung von Kunst- und Tageslicht charakterisieren die Räume in der Burg Bachem nach dem Umbau.

lüderwaldt architekten / red.| uw

 

Tag der Architektur am 24.6.2018 zwischen 11.00 -14.00
Führungen jeweils um 11.00, 12.00 und 13.00 Uhr, Treffpunkt am Tor zur Brücke Schlossstrasse 8, 50226 Frechen – Bachem